Sicher haben alle von dem verheerenden Zyklon Idai in Zentral-Mosambik gehört. Er traf am 15.03. morgens auf die Hafenstadt Beira mit mehr als 500.000 Einwohner*innen. Berichten zufolge sind 90% der Stadt zerstört und lang waren auch die Zufahrtswege unpassierbar, da Brücken und Straßen weggespült wurden. Nicht nur der heftige Sturm, sondern auch die unaufhörlichen Regenfälle sorgen für ein gigantisches Chaos in Zentral-Mosambik.

Unser Projekt in Manica ist zwar ca. 250 km von Beira entfernt, jedoch zog der Wirbelsturm weiter in Richtung Simbabwe und somit auch in unsere Richtung. Glücklicherweise ist Manica bei Weitem nicht so sehr zerstört wie Beira, einige Menschen haben ihre Häuser und Felder verloren, aber dem Großteil der Leute geht es so weit gut. Die Flüsse im Ort sind über die Ufer getreten und durch den Wind wurden Bäume entwurzelt.

Das Problem ist auch, dass umliegende Dörfer kaputt und zum Teil nicht erreichbar sind. Außerdem wird das Essen knapp, denn über Beira kann nichts importiert werden. Der Landweg von der Hauptstadt Maputo ist nicht passierbar und viele Felder wurden weggespült und damit auch die aussichtsreiche Ernte. Lebensmittelpreise schnellen in die Höhe und dies betrifft auch unser Projekt.

Die Häuser der Familie stehen noch und es ist auch niemand schlimm verletzt worden, darüber sind wir unheimlich froh! Dennoch benötigen die Familien in den nächsten Monaten mehr Unterstützung als üblich. Einige haben Angehörige in Dörfern und Städten verloren oder bis heute noch nichts von ihnen gehört. Das ist alles sehr belastend. In vielen Regionen breiten sich Krankheiten aus – erste Cholerafälle wurden bereits gemeldet. In wie weit Manica davon betroffen ist, haben wir bisher nicht erfahren können. Aber auch schmerzstillende Medikamente werden knapp und Menschen berichten von leeren Apotheken. Nur noch in privaten Kranknhäusern sind zu unbezahlbaren Preisen Medikamente verfügbar.

In der Nachbarstadt Chimoio kommt es vermehrt zu Prügeleien an zentralen Essensverteilstationen. Es ist dort einfach nicht genug da für alle und wir hoffen, dass es in Manica nicht auch dazu kommt. Daher wollen wir vorbereitet sein auf die steigenenden Lebensmittelpreise in Geschäften.

Da es nach wie vor schwierig ist, an Informtionen zu kommen, kann es sein, dass sich die Situation vor Ort sehr schnell ändert, ohne dass wir unmittelbar davon erfahren. Noch immer regnet es nur mit kurzen Pausen. Es kann daher auch notwendig werden, Reparaturen an Gebäuden vornehmen zu müssen. Das Ausmaß dieser Katastrophe ist bisher noch nicht absehbar. Noch immer werden viele Tote geborgen.

Wir hoffen daher, dass wir von euch weiterhin Untersützung bekommen, denn sie wird dringender gebraucht als zuvor. In Gedanken sind wir bei den Familien und allen Betroffenen.