Ende März hat Ajudo erneut Lebensmittel und Seife an die Familien in unserem Projekt verteilt. Unsere Freunde Simao und Inês haben alles eingekauft und zu den Familien gebracht. Dieses Mal konnten allerdings nicht alle zusammenkommen, da auch in Mosambik wegen Corona Ausgangssperren und Kontaktverbote verhängt wurden. Deshalb haben sie nur eine Familie getroffen und die anderen Familien haben dann nacheinander die Lebensmittel abgeholt.

Bisher gibt es im ganzen Land nur wenige Corona-Infizierte und die meisten von ihnen sind aus dem Ausland eingereist und haben das Virus mitgebracht. Die Regierung hat sehr schnell reagiert und die Grenzen geschlossen. Erst wurden keine Visa für Menschen aus China ausgestellt, später für niemanden mehr. Alle wurden aufgefordert zu Hause zu bleiben und nicht mehr arbeiten zu gehen, es sei denn man arbeitet bei der Polizei, im Gesundheitswesen und in sonstigen unverzichtbaren Bereichen.

Für sehr viele Menschen bricht die Lebensgrundlage weg, da sie keinerlei staatliche Hilfe empfangen. Sehr viele haben keine Rücklagen bilden können, da sie mit den Verkäufen von Obst und Gemüse gerade mal ihren normalen Lebensunterhalt bestreiten konnten. Dies bringt viele in echte Existenznot und der Staat hat bisher nichts unternommen, um den Armen zu helfen. Stattdessen ist die Polizei angehalten, Verstöße hart zu bestrafen. Mittlerweile bildet sich Widerstand und sowohl Straßenverkäuferinnen als auch Minibusfahrer schließen sich zusammen, um auf die Missstände aufmerksam zu machen. Bisher hat es nur leider nicht viel geholfen.

Wir hoffen sehr, dass die Regierung schnell gute Lösungen findet, um Menschen voneinander fernzuhalten und trotzdem die Versorgung zu gewährleisten. Es werden sehr harte Monate auf Mosambik und die Nachbarländer zukommen. Dazu kommt, dass Krankenhäuser schlecht ausgestattet sind und es zu wenig Fachpersonal gibt

Wir haben die Familien in unserem Projekt gebeten, sich an die Regeln zu halten und wir haben gemeinsam überlegt, welche Möglichkeiten es gibt, um sich und andere zu schützen und trotzdem weiter Felder zu bewirtschaften. Denn wenn dies nicht geschieht, droht eine Hungersnot und die mühsam wieder aufgebaute Infrastruktur und Versorgung mit Lebensmitteln nach dem Zyklon Idai vor ziemlich genau einem Jahr würde wieder zusammenbrechen.

Natürlich sind auch die Lebensmittelpreise im Zuge der Pandemie angestiegen. Wir mussten in diesem Monat mehr Geld schicken um die gleiche Menge an Reis, Seife und Öl bereitzustellen. Wir hoffen, dass sich die gesamte Situation in nächster Zeit entspannen wird.

Simao (links unten) bringt die Lebensmittel zu einer Familie
Inês bringt Reis, Öl und Seife zu einer Frau, die mit ihrer siebenjährigen Enkelin lebt. Sie hat beide Eltern durch Malaria verloren.